Meine Lieben Freunde!
Nun kommt eine lange Geschichte. Habt ihr etwas Zeit? Also. Ihr wartet sicher alle auf meinen Bericht von Zuhause. Und stellt euch vor, Ich war doch tatsächlich Zuhause! Beginnen wir doch ganz von vorne. Geplant war, dass ich am 27. Dezember nach Hause darf, quasi auf Bewährung. Doch leider kam das anders. Am 21. oder so wurde ich krank. RSV-Virus. Dagegen hat man mich extra geimpft, aber es hat mich doch erwischt. Also kam ich in eine Einzelsuite (zwecks Isolation) fast mit Ausblick auf den Zürichsee... Ich musste ganz fest husten und auch streng atmen. Ganz typisch für diesen Virus. Ich musste sogar an den C-Pap. Wisst ihr alle noch was das ist? Es ist eine Maschine die mir bei jedem Atemzug etwas Luft in die Lunge bläst, und so meine Atmung unterstützt. Geatmet habe ich aber immer selber. So habe ich mich ziemlich schnell wieder erholt. Dann wurde wieder geplant, dass ich nach Hause kann. Leider kam dann gleich anschliessend aber ein heftiger Durchfall hinzu, bei dem ich ziemlich viel Flüssigkeit verlor und wieder an eine Infusion angeschlossen werden musste. Mann, hatte ich Durst! So kam es, dass ich auch Neujahr im Spital verbrachte. Da sind übrigens auch viele Krankenpfleger/pflegerinnen, die nicht so richtig Weihnachten und Neujahr feiern konnten, weil sie für uns kranken Kinder da waren und uns so liebevoll pflegen - an dieser Stelle also mal einen herzlichen Dank! Aus lauter Dankbarkeit, begann ich doch tatsächlich zu lächeln.
Das neue Jahr fing dann ziemlich gut an - ich erhohlte mich schlussendlich vom RSV-Virus und auch vom Durchfall wieder und durfte am 3. Januar nach Hause! NACH HAUSE - diese Worte müsst ihr euch auf der Zunge zergehen lassen - denn darauf haben wir schliesslich genau 150 Tage seit meiner Geburt gewartet. Und schon bald nicht mehr daran geglaubt. Und am 3. Januar war es dann tatsächlich so weit. Meine Familie kam mich abholen, samt allen medizinischen Geräten die ich halt noch immer brauche (Ernährungspumpe, Sauerstoff, Absaugpumpe und einen Monitor, welcher mich ständig "etwas im Auge behält". Dazu die Notfall-Tasche und eine "Tonne" Kleenex Tücher. Zum Glück haben wir einen grossen Volvo... (Achtung Schleichwerbung)
Zuhause - na das war ein Erlebnis! Sowohl für mich wie auch für meine Schwester Leona und Papa und Mama. Papa und Leona haben mir ein Super Bettli zusammengebaut mit Rädli und allem Drum und Dran. Darin kann ich nun zwischen Schlafzimmer und Stube bequem Pendeln. Doch kaum war ich Zuhause, ging die Krise los. Hustenanfälle, Erbrechen, Durchfall. Am Zweiten Tag ging es bereits das erste mal zum Kinderarzt. Der Verschrieb uns Medikamente zum Inhalieren. Das Husten wurde zwar besser, doch das Erbrechen noch schlimmer. So hatten wir uns das natürlich nicht vorgestellt. Schlussendlich kam es dann soweit, dass uns der Kinderarzt am 5. Tag ins Kinderspital St. Gallen schickte, um die Lage der Sonde zu überprüfen. Leider war ich den Ärzten da nicht so geheuer, und sie behielten mich für weitere Überwachung und Beobachtung gleich da. Nach einer Nacht zusammen mit Mama auf der normalen Station verlegten sie mich heute dann wieder auf die Intensivstation, weil ich den Pflegenden mit meinem Sekret, Husten und Durchfall doch ziemlich viel Arbeit gebe. So bin ich also nach fast vier Monaten in Zürich wieder da gelandet, wo wir begonnen haben. Und sie kennen mich hier alle noch. Was für ein Wiedersehen ;-)
So - dabei wäre nun die Berichterstattung wieder auf dem aktuellen Stand. Bitte entschuldigt die lange Sendepause, aber ihr könnt mir glauben - es ging ziemlich die Post ab, und alle Batterien (sogar die meiner Medizingeräte) wurden ziemlich beansprucht. Aber wir genossen es auch ganz ganz fest, mal endlich als Familie zusammen Zuhause zu sein. Leona half mich zu versorgen, wickeln, Nuggi geben... Das ich nun schon wieder krank bin tönt doch eigentlich ziemlich schlimm, ist aber hoffentlich nur halb so wild. Ich habe nämlich kein Fieber und bin, wenn ich nicht gerade huste oder erbreche, ganz zufrieden.
Dann verschenke ich durchaus auch mal "es verschmitzt Grinsä". Das scheint irgendwie allen so sehr zu gefallen, dass sie danach noch lieber mit mir umgehen.
Was mir wohl der morgige Tag bringt? Es wird sich zeigen und wir hoffen doch einfach, dass er mir viel Gesundheit und die 2. Heimkehr bringt. Ich sage euch allen tschüss und bis irgendwann (bis bald wage ich schon fast nicht mehr zu schreiben) Liebe Grüsse, euer Janosch.
Dienstag, 8. Januar 2008
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